Die Fernsehköchin und Grünen-Europaabgeordnete Sarah Wiener sieht „sklavenähnliche Zustände“ in Schlachthöfen und in der gesamten Nahrungsmittelindustrie. „Alle Menschen haben das Recht, sich gesund zu ernähren“, sagte sie in einem Interview des Redaktionsnetzwerks Deutschland.
Sie forderte eine radikale Reform der EU-Landwirtschaftspolitik: "Wir dürfen nicht mehr allein die Fläche subventionieren, sondern müssen ein Subventionssystem schaffen, dass dem kleinen Bauern dient und damit letztlich unserer Gesundheit".
Sarah Wiener: "Covid-19 ist nur die Spitze des Eisbergs"
Die TV-Köchin sitzt seit einem Jahr für die österreichischen Grünen im Europaparlament und betreibt in der Uckermark einen Biobauernhof. "Covid-19 ist nur die Spitze des Eisbergs", betonte Wiener: "Die Zündschnur für die nächste Bombe ist schon gelegt." Durch die Massentierhaltung entstünden weiter gefährliche Keime.
Ein Kilo Fleisch "billiger als eine Parkstunde in München-Mitte"
Ein Kilo Fleisch sei "billiger als eine Parkstunde in München-Mitte oder eine Kinokarte. Ich frage mich, wann wir endlich den Mut haben werden, etwas radikal daran zu ändern", so Wiener weiter. Dazu müssten Verbraucher Druck auf die Politik machen, aber auch ihr Konsumverhalten verändern.
Allerdings gebe es leider viele Menschen, die sich keine gesunden Lebensmittel leisten könnten, ergänzte die Europaabgeordnete. Die soziale Frage dürfe aber nicht gegen die ökologische Frage aufgewogen werden. Notfalls müssten die Mieten oder die Preise im öffentlichen Nahverkehr gesenkt werden. Menschen mit weniger Geld dürften nicht dazu gezwungen werden, minderwertige oder gesundheitsschädliche Lebensmittel zu sich nehmen zu müssen.
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