Planetary Health Diet: Die „planetengesunde“ Ernährung
Fachleute haben einen Speiseplan erstellt, der die Gesundheit des Menschen und der Erde gleichermaßen schützen soll. Mit der „planetengesunden“ Ernährung sollen sich Krankheitsrisiken senken und bis zu zehn Milliarden Menschen im Jahr 2050 versorgen lassen.
Wie die Verbraucherzentrale Südtirol auf ihrer Webseite schreibt, ist die „planetengesunde“ Ernährung (auch: planetarische Ernährung, engl. Planetary Health Diet), ein „Rezept“ für eine zukunftsfähige globale Ernährung. Dieses Konzept zeigt auf, wie bedarfsgerechte Nahrung für zehn Milliarden Menschen erzeugt und zugleich die ökologischen Grenzen des Planeten gewahrt werden können, so dass sowohl die Menschen als auch die Erde gesund bleiben.
Konzept setzt auf eine überwiegend pflanzenbasierte Kost
Advertisement
Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es allerdings großer Veränderungen, und zwar auf unseren Tellern und in der Nahrungsmittelerzeugung. Denn derzeit ist Ernährung weltweit eine der Hauptursachen für Adipositas (Fettleibigkeit) und viele Zivilisationskrankheiten.
Die aktuelle globale Nahrungsmittelproduktion erzeugt enorme Mengen an klimaschädlichen Treibhausgasen, verursacht Umweltzerstörung und bedroht die biologische Vielfalt.
Advertisement
„Zur Überwindung dieser Probleme setzt die planetarische Ernährung auf eine überwiegend pflanzenbasierte Kost mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen“, erläutert Silke Raffeiner, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol, „ergänzt durch moderate Mengen an Fisch und Meeresfrüchten sowie Geflügelfleisch“, so Raffeiner.
„Wenn mehr pflanzliche und weniger tierische Produkte auf den Teller kommen, wird weniger Fläche für die Erzeugung von Lebensmitteln benötigt, und es werden weniger klimaschädliche Treibhausgase emittiert“, erklärt die Expertin.
Verzehr von tierischen Produkten wird deutlich reduziert
Der Verbraucherzentrale zufolge wird der Verzehr von rotem Fleisch, Milchprodukten, Zucker, tierischen Fetten und stärkereichen Gemüsearten in diesem optimalen Speiseplan deutlich reduziert. So kann – rein rechnerisch – jeder beziehungsweise jede Einzelne von zehn Milliarden Menschen täglich 2.500 Kilokalorien und alle benötigten Nährstoffe in ausreichender Menge aufnehmen.
Den Angaben zufolge ist das Konzept flexibel, damit es überall auf der Welt an die jeweilige lokale Esskultur angepasst werden kann.
Weitere wichtige Forderungen beziehungsweise Veränderungen betreffen die Ökologisierung der Landwirtschaft und die Halbierung der Lebensmittelverschwendung. Die Nahrungsmittelproduktion soll insgesamt nachhaltiger werden, den Flächen- und Wasserbedarf sowie die Treibhausgasemissionen reduzieren und die biologische Vielfalt erhalten.
Elf Millionen vorzeitige Todesfälle verhindern
Wie das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) erklärt, wurde die „Planetary Health Diet“ von Forschenden der EAT-Lancet-Kommission entwickelt. Die Fachleute schätzen, dass dieses Konzept ungefähr elf Millionen vorzeitige Todesfälle durch ernährungs(mit)bedingte Erkrankungen verhindern könnte. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Quelle: Den ganzen Artikel lesen