Immer mehr Menschen erkranken an Analkrebs – dabei kann eine Impfung schützen

Nach wie vor gibt es Krebsarten, die mit großer Scham belegt sind. Dazu gehört: Analkrebs. Dabei ließe sich die Erkrankung oft vermeiden. Denn sie wird übertragen durch Geschlechtsverkehr und ausgelöst durch HP-Viren.

Eine aktuelle Studie zeigt: In den USA erkrankten immer mehr Menschen an Analkrebs. Die Todesrate habe sich mehr als verdoppelt. Auch in Deutschland steigen die Zahlen: 2014 trat die Krankheit bei knapp 2000 Menschen neu auf (aktuellste Zahlen, Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut). Darunter waren mehr Frauen als Männer.

Zwar ist die Krebsart damit im Vergleich zu anderen relativ selten. An Darmkrebs etwa erkrankten im selben Jahr 61.000 Menschen, an Lungenkrebs knapp 54.000 Menschen. Aber es ließen sich einerseits Todesfälle verhindern, indem die Krankheit weniger stigmatisiert wird. Andererseits könnte eine Impfung viele Menschen vor der Erkrankung schützen.

Ursachen und Risikofaktoren von Analkrebs

Denn der Auslöser für Analkrebs sind zu 85 Prozent Humane Papillomviren (HPV). Diese werden durch Geschlechtsverkehr übertragen. Sie sind gleichzeitig eine der Hauptursachen für Gebärmutterhalskrebs.

Analkrebs greift den Anus oder den Analkanal an. Frauen erkranken zweimal häufiger als Männer. Zu einer besonderen Risikogruppe zählen außerdem alle mit einem geschwächten Immunsystem, etwa Aids-Patienten oder Transplantationspatienten. Als Risikofaktoren nennen Krebsexperten zudem ungeschützten Analverkehr sowie Rauchen.

Symptome von Analkrebs

  • Blutablagerungen auf dem Stuhl
  • Schmerzen beim Stuhlgang
  • Juckreiz im Analbereich
  • Brennen im Analbereich

Ähnliche Beschwerden können zwar auch Hämorrhoiden auslösen. Wer aber solch frühe Anzeichen eines Analkarzinoms entdeckt, sollte diese durch eine proktologische Untersuchung abklären lassen. Das heißt, der Bereich wird zunächst abgetastet. Anschließend folgen gegebenenfalls eine Spiegelung (Proktoskopie) und Gewebeentnahme. Je früher der Krebs entdeckt und behandelt wird, desto besser stehen die Heilungschancen.

Impfung kann vor Analkrebs schützen

Die steigenden Zahlen ließen sich durch eine Impfung eindämmen, empfehlen Mediziner um Ashish Deshmukh von UTHealth School of Public Health in Houston im „Journal of the National Cancer Institute“. Erste Erfolge verzeichnen Experten bereits beim Gebärmutterhalskrebs. Aktuell werden vor allem junge Frauen geimpft. Doch auch für Jungen empfehlen Mediziner die HPV-Impfung inzwischen.

Allerdings ist die Impfquote sowohl in den USA als auch in Deutschland mit unter 50 Prozent noch zu gering für einen Herdenschutz.

Neue Methode gegen Krebs: Forscher greifen "Achillesferse" der Tumore an

FOCUS Online/Wochit Neue Methode gegen Krebs: Forscher greifen „Achillesferse“ der Tumore an

Quelle: Den ganzen Artikel lesen