Driponin<sup>®</sup>: Infectopharm führt eigenes Ivermectin-Generikum ein

Infectopharm bringt mit Driponin® zum 15. Januar ein neues Krätzemittel auf den Markt. Dasunter der Tochterfirma Pädia eingeführte ivermectinhaltige Arzneimittel ist einGenerikum des firmeneigenen Präparats Sacbioral®. Damit bereitet sich das Heppenheimer Unternehmen auf die zu erwartende Generika-Konkurrenz vor. Auch gegen Lieferschwierigkeiten hat der Scabioral-Hersteller Maßnahmen getroffen – eine Garantie bilden diese jedoch nicht.

Anstatt die Generikakonkurrenz zufürchten, kann man auch selbst ins Rennen einsteigen. So ähnlich dachteoffenbar das Heppenheimer Unternehmen Infectopharm bei der Einführung vonDriponin®. Denn Infectopharm vertreibtauch das Originalpräparat Scabioral®.

Driponin® soll zum 15. Januar zurVerfügung stehen und enthält wie das Original den antiparasitären WirkstoffIvermectin in der Stärke 3 Milligramm. Die Anwendung zur Einmalgabe und dieDosierung mit 0,2 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht sind identisch.  

„Haus-Generikum“ etwa 16 Prozentgünstiger

Genau genommen wurde Driponin® von der Infectopharm-Tochter Pädia eingeführt, die – auch wenn es der Name vermuten lässt –offenbar nicht nur Kinderarzneimitteln vorbehalten ist. Eine direkte Altersgrenze ist in keinerder beiden Fachinformationen angegeben, jedoch der Hinweis, dass dieWirksamkeit und Sicherheit unterhalb eines Körpergewichts von 15 Kilogramm nichterwiesen sei.

Der Hauptunterschied liegt im Preis– das neue Generikum ist mit 44,95 Euro für die Packungsgröße mit vierTabletten beziehungsweise 79,90 Euro für die Acht-Tabletten-Packung etwa 16 Prozentgünstiger als Scabioral®. Generika-Konkurrenz war bei Scabioral® bislang nichtdas Problem. Vielmehr sind die Ivermectintabletten aus Heppenheim durch ihre Lieferprobleme bekannt. Was war der Hintergrund für die Einführung desGenerikums?

Flucht nachvorne 

NachInformationen des Herstellers wären die Scabioraltabletten auch nicht mehrlange die einzigen Ivermectintabletten in Deutschland geblieben. „Wir wissen, dass beim BfArM Zulassungsanträgefür ivermectinhaltige Arzneimittel eingereicht sind. Weitere Generika zuScabioral® werden also über Mitbewerber folgen. Scabioral® wird weiterhin daserste Produkt, gewissermaßen der Originator und Innovationsträger, inDeutschland sein; mit Driponin® bieten wir aber auch das erste Generikum“,erklärte das Unternehmen seine Verteidigungsstrategie gegenüber DAZ.online.

„Dass eine Tochterfirma einidentisches Produkt wie die Muttergesellschaft anbietet, ist gängige Praxishierzulande“, so das Unternehmen weiter. Tatsächlich gleichen sich zum Beispieldie Portfolios von Hexal und 1A Pharma oder auch von Ratiopharm und Teva. DasOriginal soll es weiterhin geben und vor allem in anderen europäischen Länderneine Rolle spielen.

Weshalb das wirkstoffgleiche Driponin®auf einmal günstiger angeboten werden kann, erklärt Infectopharm wie folgt: „Durchdie Entwicklung von Driponin® konnten wir Produktionsvorteile generieren undEffizienz steigern.“

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