Fencheltee – Anwendung, Zubereitung und Wirkung

Die besten Fencheltee-Rezepte und ihre Wirkung

Unter allen Fenchelpräparaten erlaubt Fencheltee die vielseitigsten Nutzungsmöglichkeiten. Kein Wunder, denn durch die innerliche Anwendung des Tees können sich zum einen die Wirkstoffe des Fenchels optimal im Körper verteilen. Zum anderen lässt sich Fenchel durch die Teezubereitung auch exakt dosieren und somit individuell an vorliegende Gesundheitsbeschwerden anpassen. Im Folgenden verraten wir Ihnen die besten Tee-Rezepte für Fenchel und geben Einblick in dessen Wirkungsweise.

Inhaltsverzeichnis

Heilwirkung von Fenchel

Fenchel ist eines der ältesten Heilkräuter der Welt und soll schon 3000 v. Chr. im damaligen Mesopotamien heilpflanzlich genutzt worden sein. Auch die alten Ägypter, Griechen und Römer wussten um die Heilkraft des Fenchels und setzten ihn standardmäßig bei Verdauungsproblemen ein. Im Mittelalter kamen dann noch eine Reihe weiterer Anwendungsgebiete hinzu, darunter klassische Frauenleiden, Herzbeschwerden und Atemwegserkrankungen. In allen genannten Fällen kann Fencheltee behilflich sein und, je nach Dosierung der Teekräuter, leichtere und auch schwerere Gesundheitsbeschwerden lindern.

Wirkung von Fencheltee

Tee ist grundsätzlich ein gutes Mittel, um heilpflanzliche Wirkstoffe an ihren Einsatzort im Körper zu bringen. Der Stoffwechsel kann die in Wasser vorgelösten Substanzen leicht aufnehmen, sobald sie im Verdauungstrakt angekommen sind. Im Falle von Verdauungsbeschwerden nimmt Fencheltee nach seiner Ankunft in Magen und Darm sofort seine heilsame Arbeit auf. Darüber hinaus bildet der Tee eine gute Flüssigkeitsversorgung, die ebenfalls einer leichteren Verdauung zuträglich ist.

Verdauungsbeschwerden sind insbesondere für Schwangere häufig ein Problem, da das Kind im Unterleib nicht nur den Hormonhaushalt, sondern auch den Stoffwechsel mitunter kräftig aus dem Gleichgewicht geraten lässt. Ein Mitgrund weshalb Fenchel das bevorzugte Teekraut werdender Mütter ist. Auch bei Atembeschwerden verspricht Fencheltee eine Zweifachwirkung. Neben der heilpflanzlichen Wirkung ist hier auch die Wärme des Tees wohltuend für die Atemwege. Sie beruhigt den Hals, regt die Immunabwehr an und erschwert es Infektionserregern, im „aufgeheizten“ Körperklima zu bestehen.

Am vielfältigsten sind die positiven Eigenschaften von Fencheltee jedoch für Frauen. Dem weiblichen Geschlecht hilft das Heilkraut dabei buchstäblich in jedweder Lebenslage. So sprechen Regelschmerzen zum Beispiel positiv auf eine Behandlung mit Fencheltee an, da dieser Phythoöstrogene beinhaltet, welche das Zyklusgeschehen regulieren. Während der Schwangerschaft lindert der Fenchel schwangerschaftsbedingte Blähungen und andere Reibereien im Magen-Darm-Trakt, die sich durch die besondere Hormonlage schwangerer Frauen, aber auch die räumlichen Veränderungen im Bauchraum ergeben. In der Stillzeit wiederum regt Fenchel die Milchsekretion an und soll auch den Geschmack der Muttermilch positiv unterstützen. Und selbst in den Wechseljahren kann Fencheltee geplagten Frauen weiterhelfen. Die bereits erwähnte östrogen-ähnliche Wirkung seiner Inhaltsstoffe gleicht nämlich den menopausalen Östrogenmangel aus, welcher für eine Reihe von Wechseljahrsbeschwerden, darunter Schweißausbrüche und Stimmungsschwankungen, verantwortlich sein kann.

Übrigens: Fencheltee soll auch bei Herzbeschwerden, Juckreiz, Migräne und Depressionen helfen!

Herstellung von Fencheltee

Für gewöhnlich wird Fencheltee aus den Samen der Pflanze hergestellt, die aus den im Herbst geernteten Zylinderfrüchten des Fenchels gewonnen werden. Die Früchte sind ähnlich auffällig gerippt wie die ebenfalls essbare Knolle der Pflanze. Für eine Tasse Tee nimmt man dann etwa ein Teelöffel der getrockneten Fenchelsamen. Je nach Ziehzeit ist deren Wirkung stärker oder schwächer ausgeprägt. In schwacher Konzentration wird der reine Fencheltee vor allem zur Behandlung der sogenannten 3-Monats-Blähungen geschätzt, an denen viele Säuglinge im Zuge ihrer noch instabilen Verdauungsfunktion leiden.

Für Beschwerden im Erwachsenenalter kann der Tee auch stärker konzentriert sein. Auch kombiniert man Fenchelsamen hier gerne mit anderen Teekräutern, um eine verbesserte Heilwirkung bei jeweiligen Gesundheitsbeschwerden zu erzielen. Nachstehend haben wir einige der besten Teerezepte für Sie aufgelistet.

Rezept 1: Stilltee aus Anis, Fenchel und Kümmel

Anis ist eines der beliebtesten Kombinationskräuter in Bezug auf Fenchel. Da beide Kräuter zu der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) gehören, sind sie eng miteinander verwandt, was sich auch in ihrer ähnlichen Wirkungsweise widerspiegelt. Gleiches gilt für Kümmel, ein weiterer Doldenblütler, der zusammen mit Anis und Fenchel einen äußerst würzigen Tee ergibt. Sowohl die Würze, als auch die Wirkstoffe der Teekräuter haben eine besondere Wirkung auf den Milchfluss stillender Mütter, der dadurch angeregt und geschmacklich aufgewertet wird. Die selbe Teemischung hat sich im übrigen auch gegen einen Blähbauch bewährt.

Zutaten:

  • 40 g Fenchelsamen,
  • 40 g Anissamen,
  • 20 g Kümmelsamen.

Geben Sie die Kräuter in eine Tasse kochendes Wasser und lassen Sie den Tee etwa zehn Minuten zugedeckt ziehen. Danach die Kräuter absieben und den Tee in kleinen Schlucken trinken. Am besten ist es, den Tee drei Mal täglich jeweils nach den Mahlzeiten zu genießen.

Tipp: Alternativ zum Anis-Fenchel-Kümmel-Tee kann auch ein Absud aus 30 g Fenchel, 50 g Geißklee und 50 g Karottensamen hergestellt werden. Bei Brustentzündungen während der Stillzeit können Mütter außerdem drei Mal täglich eine Tasse Tee aus je 10 g Fenchel und 10 g Schöllkraut zu sich nehmen.

Rezept 2: Fenchel-Pfefferminz-Tee bei Verdauungsbeschwerden

Die Kombinationskräuter bei Blähungen sind im Falle des Fenchels relativ umfangreich. Jeder entwickelt hier nach einiger Zeit sein eigenes „Geheimrezept“. Bewährt hat sich jedoch eine Mischung aus Pfefferminze und Fenchel, die gegebenenfalls noch mit geringfügigen Mengen anderer Kräuter verfeinert werden kann. Ein Beispiel:

Zutaten:

  • 15 g Fenchelsamen
  • 20 g Pfefferminzblätter
  • 10 g Bitterklee
  • 10 g Anissamen

Drei Teelöffel dieser Mischung mit heißem Wasser in eine Tasse geben, zehn Minuten ziehen lassen und danach die Kräuter abfiltern. Der Tee wird zwischen den Mahlzeiten getrunken.

Rezept 3: Fencheltee bei gereiztem Verdauungstrakt

Ein nervöser Darm oder Magen legt die Kombination von Fenchel und beruhigenden Kräutern nahe. Baldrian und Kamille bieten hier zum Beispiel eine gute Option. Erstellen Sie hierfür eine Teemischung aus folgenden Kräutern:

Zutaten:

  • 30 g Fenchel
  • 30 g Kümmel
  • 30 g Baldrianwurzel
  • 15 g Kamillenblüten
  • 14 g Melissenblättern

Geben Sie davon zwei Teelöffel in eine Tasse mit kochendem Wasser. Der Tee sollte fünf bis zehn Minuten ziehen, ehe er getrunken wird. Die maximale Tagesdosis beträgt zwei bis drei Tassen.

Rezept 4: Fenchel mit Pfefferminze und Baldrian bei Herzneurose

In Minze und Baldrian finden sich auch zwei hervorragende Kombinationskräuter für einen Fencheltee gegen Herzangst. Die Teemischung sieht hier wie folgt aus:

Zutaten:

  • 20 g Fenchel,
  • 30 g Pfefferminzblättern,
  • 40 g Baldrian.

Davon ein Teelöffel entnehmen und in 1/4 Liter kaltes Wasser einrühren. Der Teeansatz sollte vor dem Erhitzen etwa zwei Stunden lang ruhig stehen bleiben. Nach dem Aufkochen werden die Kräuter dann wie gewohnt abgefiltert und der Tee wird schluckweise getrunken.

Rezept 5: Hustentee mit Fenchel

Dieses Rezept wirkt neben Husten auch bei Bronchitis und anderen Atembeschwerden. Es beinhaltet zusätzlich zu Fenchelsamen eine ordentliche Menge Spitzwegerich und Thymian – zwei Pflanzen, die gemeinhin auch als Lungenkräuter bekannt sind.

Zutaten:

  • 40 g Spitzwegerich,
  • 40 g Thymian,
  • 35 g Süßholzwurzel,
  • 25 g Fenchel.

Die Kräuter zunächst gut miteinander vermischen. Danach drei Teelöffel entnehmen und mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen. Die Ziehzeit beträgt zehn Minuten, ehe die Kräuter vor dem Trinken abgefiltert werden.

Tipp: Eine alternative Teemischung bei Atemwegserkrankungen, die sogar bei Asthma helfen soll, besteht aus je 20 g Fenchel, Holunderblüten, Kümmel, Spitzwegerich und Veilchenblättern. Hiervon sollte pro Tasse jedoch nur ein Teelöffel verwendet werden und der Tee insgesamt nicht öfter als drei Mal täglich getrunken werden.

Nebenwirkungen bei Fencheltee

Personen mit erwiesener Allergie gegen Doldenblütler oder andere Pflanzen, ebenso wie Menschen mit Pollenallergie und Heuschnupfen müssen bei der Verwendung von Fencheltee vorsichtig sein. Es empfiehlt sich, im Zweifelsfall den Tee zunächst in kleinen Mengen testweise zu probieren oder einen Allergietest durchführen zu lassen. Weitere Informationen über den Fenchel finden Sie in dem Artikel: Fenchel – Anwendung und Wirkung. (ma)

Quelle: Den ganzen Artikel lesen